Kulturstiftung Havelland übergibt Gemälde an Ketziner Bürgermeisterin
Drei Minuten beträgt der Fußweg vom Atelier von Tobias Kilienger in den Dienstsitz der Ketziner Bürgermeisterin Katrin Mußhoff. Dort überreichte am vergangenen Freitag Landrat Roger Lewandowski das Gemälde „glühend Erscheinendes III“ als Dauerleihgabe der Kulturstiftung Havelland im Beisein des Künstlers. Seit dem Jahr 2014 erwirbt die Kulturstiftung Kunstwerke von heimischen Kulturschaffenden, um sie an Stätten des öffentlichen Lebens im Landkreis, z. B. Ämter, Schulen, Krankenhäuser oder anderen öffentlichen Kultureinrichtungen auszustellen.
Der 57Jährige gebürtige Karlsruher Maler Tobias Kielinger studierte das Fach Kunst an Akademien in Münster und Düsseldorf sowie Gesang/Klavier an der Kölner Musikhochschule. Mit seinen Acrylgemälden beabsichtigt der Künstler Höhen, Tiefen, Täler und Berge, die lichten und dunklen Seiten des Lebens ins Bild zu setzen. In Ketzin wie darüber hinaus ist das künstlerische Multitalent auch als Leiter der Chöre „Salto Tonale“ und dem jüngst gegründeten „Ketziner Havelklänge“ bekannt.
„Ich freue mich sehr, dieses farbenfrohe Bild in meinen Arbeitsräumen aufhängen zu können“, sagte die Bürgermeisterin. Am letztjährigen Tag der offenen Verwaltung des Landkreises habe der Geschäftsführer der Kulturstiftung, Bruno Kämmerling, sie auf die Möglichkeit hingewiesen, Kunstwerke aus regionaler Produktion kostenlos auf unbeschränkte Dauer einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. Das von ihr ausgesuchte Gemälde war kurze Zeit vorher auf einer Ausstellung des Künstlers im Rathenower Kulturzentrum zu besichtigen. „Die Auswahl und die vertragliche Vereinbarung waren völlig unkompliziert, am schwierigsten war es, einen Termin mit dem Landrat zur Übergabe zu finden“, so Katrin Mußhoff.
Roger Lewandowski ist neben seinem Hauptberuf als Landrat auch ehrenamtlicher Vorsitzender der Kulturstiftung Havelland. „Ich übernehme gerne selbst die Treffen zur Übergabe von Kunstwerken, hier komme ich in Kontakt zu den Künstlern, kann mir ihre Sorgen und Nöte, aber auch Freuden anhören“, so Lewandowski.
Nach den von der Corona-Pandemie geprägten Jahren 2020/ bis 22 mussten viele Kulturschaffende im Landkreis einen Neustart wagen. Galerien waren geschlossen, es fanden keine Ausstellungen statt und die allgegenwärtigen Sorgen im Zusammenhang mit der Pandemie wirkten sich verkaufshemmend auf die Bevölkerung aus. „Mit dem Erwerb von Kunstwerken aus der Region haben wir in den vergangenen zehn Jahren gezielt heimische Künstlerinnen und Künstler unterstützt“, erklärte der havelländische Landrat. Insgesamt habe die Stiftung bereits gut 50.000 Euro in ihr Projekt „Kunst im öffentlichen Raum“ investiert. Gerne können sich Gemeinden bei der Kulturstiftung Havelland - mit Sitz im Schloss Ribbeck - melden, die ebenfalls ein Gemälde oder eine Skulptur als Dauerleihgabe in ihren Räumen ausstellen wollen.